Souveränität ist ein zentrales Bildungsziel. Dies gilt zunehmend auch für digitale Souveränität. Um dies glaubwürdig und nachhaltig zu vermitteln, müssen Schulen selbst souverän sein in ihrem digitalen Handeln. Der Einsatz von Open Source Software trägt zu mehr digitaler Souveränität bei.
In einer zunehmend digitalen Umwelt gehört zur Souveränität wesentlich auch ein souveräner Umgang mit digitalen Mitteln. Schüler*innen müssen nicht nur befähigt werden, digitale Geräte und Medien zu verwenden, sondern auch über deren Einsatz selbst zu bestimmen. Und auch hier ist es entscheidend, dass Schulen und Lehperpersonen Souveränität vorleben.
Ein souveräner Umgang mit digitalen Mitteln erschöpft sich nicht darin, dass digitale Mittel und Werkzeuge kompetent eingesetzt werden, sondern in der Reflexion und im reflektierten Einsatz dieser Mittel. Ein souveräner Umgang zeigt sich nicht so sehr darin, wie digitale Mittel eingesetzt werden, sondern darin, welche und mit welcher Absicht diese eingesetzt werden. Nur zu häufig beobachten wir in der Schulpraxis, dass jene digitalen Tools eingesetzt werden, die gerade zur Verfügung stehen oder - was in Bezug auf die Souveränität noch verherender ist - digitale Mittel eingesetzt werden, weil sie zur Verfügung stehen.
Wenn sich Lehrpersonen von der Technologie gedrängt und ausgeliefert fühlen, vermitteln sie Unsicherheit und Passivität im Umgang mit technologischen Herausforderungen. Statt Neugierde gegenüber Technologie, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, diese zu benutzen und ihren Einsatz kritisch zu reflektieren, wird unbewusst eine Haltung der Abhängigkeit und Hilflosigkeit gefördert.
Um dem Entgegenzuwirken ist es zentral, dass Schulen und Lehrpersonen eine selbstbewusste, reflektierte und lösungsorientierte Haltung im Umgang mit digitalen Mitteln entwickeln und diese vorleben. Nur so können Schüler*innen dazu befähigt werden, selber einen souveränen Umgang mit Technologie zu erlangen und diese als Werkzeug zu begreifen, um ihre Zukunft und die Gesellschaft mitzugestalten.
Durch den Einsatz von Open Source Software gewinnen Schulen und Lehrpersonen an Souveränität. phosphors entwickelt gemeinsam mit der Schule eine auf die Bedürfnisse der Schule angepasste Plattform und schult Lehrpersonen nicht nur in deren Anwendung, sondern sondern vermittelt auch das technologische Wissen, um die Plattform zunehmend selbständig zu verwalten.
Schulen tragen eine besondere Verantwortung für die Daten, welche ihre Schüler*innen im Rahmen ihrer schulischen Aktivitäten produzieren. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, muss die Schule jederzeit die Hoheit über diese Daten besitzen. Durch den Einsatz von und Open Source Software, welche selber oder in eigenem Auftrag gehostet wird, kann die Hoheit über die Daten gewährleistet werden.
Indem Schulen die Kontrolle über ihre Daten behalten, können sie sicherstellen, dass diese gemäss den geltenden Datenschutzbestimmungen behandelt werden. Darüber hinaus ermöglicht die Nutzung von Open Source Software den Schulen, eigene Datenschutzrichtlinien zu entwickeln, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Werte abgestimmt sind.
Durch das Hosting der Software auf eigenen Servern oder in einem vertrauenswürdigen Umfeld können die Schulen zudem die Risiken von Datenverlust oder -missbrauch minimieren.
Zusätzlich fördert der selbstbestimmte Umgang mit Daten eine Kultur des verantwortlichen Umgangs mit digitalen Daten. Dies trägt zur Bildung mündiger und informierter Bürger*innen bei, die in der Lage sind, verantwortungsbewusst mit ihren persönlichen Daten umzugehen.
Mit dem Einsatz von Open Source Software zur Erlangung der Hoheit über die Daten werden Schulen der besonderen Verantwortung gerecht, welche sie für die Daten ihrer Schüler*innen tragen.
Die grundlegenden Prinzipien der Informatik und ein kritischer Umgang mit digitalen Medien sind zentrale Bestandteile des Lehrplans. Der Einsatz von Open Source Software ermöglicht ein besseres Verständnis dieser Prinzipien und fördert gleichzeitig den kritischen Umgang mit Technologie.
Open Source Software lädt ein, diese zu studieren und fördert eine selbstbewusste Haltung Technologie gegenüber. Diese ist Voraussetzung für einen kompetenten und kritischen Umgang mit digitaler Technologie.
Der Einsatz von Open Source Software bildet zudem die Basis einer glaubwürdigen Medienbildung, da die eingesetzten Mittel einen bewussten Umgang mit Daten erfordern.
Der Einsatz von Open Source Software fördert zentrale Werte und Ziele der Bildung wie Neugierde, Zusammenarbeit und Verantwortungsbewusstsein.
Indem dazu eingeladen wird, den Code zu studieren, wird eine Haltung der Neugierde und Offenheit gefördert, welche für die Bildung insgesamt grundlegend ist.
Zusammenarbeit und Transparenz sind zentrale Werte bei der Entwicklung von Open Source Software. Wenn in der Schule Open Source Software nicht nur eingesetzt, sondern auch thematisiert wird unter welchen Bedingungen diese entwickelt wird, können diese auch für die Bildung zentralen Werte an einem konkreten Beispiel behandelt werden.
Die Schule soll die Schüler*innen befähigen und motivieren, die Gesellschaft und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Wenn Schulen mit einer eigenen Open Source Plattform arbeiten, zeigen sie den Schüler*innen auf, dass es möglich ist, die digitale Welt mitzugestalten.